SPOREDO führt seit 2014 Segeltörns durch – bisher gab es zum Glück keine ernsthaften „Problemfälle“. Die unten aufgeführten Situationen habe ich daher von anderen  Reiseveranstaltern übernommen.

 

Anreise / Ankunft: Kojenbelegung:

Grundsatz: Die Kojen/Kabinen sollten erst dann aufgeteilt werden, wenn alle Gäste an Bord sind.

Beispiel: Ein Teil der Crew ist am Anreisetag schon früh da und hat sich direkt Kojen ausgesucht und belegt. Spät abends kommt noch eine Frau, die sich nun mit einem ihr fremden Mann eine Kabine teilen muss, was sie „nicht  erfreut“.

Lösungsmöglichkeit:

Dir ist klar, dass Du voreilig gehandelt hast. Du fragst daher die Kundin, ob sie im Salon schlafen möchte. Falls sie das verneint, muss die (voreilige) Kojenverteilung neu vorgenommen werden.

 

Negativ-Werbung während des Törns

Grundsatz: Auf die Gäste eingehen, sie verstehen – aber sich trotzdem loyal zum Unternehmen verhalten.

Beispiel: Während des Törns beschwert sich ein Gast mehrfach über die schlechte Beratung durch das Büro.

Lösungsmöglichkeit:

Du gehst auf den Gast ein, lässt ihn ausreden und hörst Dir geduldig seine Beschwerde an. Dabei bewertest du nicht die Situation – sondern signalisierst nur, dass Du den Ärger des Kunden verstanden hast – ohne dich mit ihm zu solidarisieren!

Sollte die Gefahr bestehen, dass der Gast durch wiederholte Beschwerden die Stimmung der anderen Gäste negativ beeinflussen wird, so unterhalte dich mit ihm in einem „4-Augen-Gespräch“. Bestätige ihm nochmals, dass Du seine Beschwerde ernst nimmst. Erkläre ihm, dass seine wiederholten Beschwerden vor Ort die Stimmung an Bord negativ beeinflusst und bitte ihn, seine Beschwerde am Ende des Törns auf jeden Fall  im Quality-Report zu vermerken.
„Zur Not“ kannst Du natürlich bei mir anrufen: +49-176-10156024

 

Sturm

Grundsatz: Sicherheit vor Termindruck

Beispiel: Ihr seid in einem sicheren Hafen auf einer Insel – es ist Sturm. Leider müssen die Gäste am nächsten Morgen am Flughafen sein. Wenn ihr nicht auslauft, werden deine Gäste den Flug verpassen. Die Crew ist sich einig und will unbedingt auslaufen.

Lösungsmöglichkeit:

Wichtig: Letztlich liegt die Verantwortung beim Skipper; Du entscheidest allein, ob ausgelaufen werden kann!

Du könntest jedoch Alternativen finden: Wie ist der Kurs zum Wind? Gibt es Alternativhäfen in der Nähe des eigentlichen Ziels, die trotz Sturm gut angelaufen werden können? Dadurch könnte das Risiko minimiert werden und die Crew könnte (allerdings mit Mehrkosten für Taxi, etc.) ihren Flug erreichen.

 

Raucher

Grundsatz: Unter Deck ist das Rauchen generell verboten – an Deck ist es nur „in Lee“ erlaubt, wobei auf Nichtraucher und auf das Schiff besondere Rücksicht genommen werden muss.

Beispiel: Innerhalb deiner Crew gibt es nur einen Nichtraucher, der sich durch den Rauch belästigt fühlt.

Lösungsmöglichkeit:

Zu Beginn des Törns fragst Du, ob sich Raucher unter den Gästen befinden. Ist das der Fall, weist Du auf die o.a. Grundsätze hin und achtest während des Törns darauf, dass diese eingehalten werden.

 

Keine „Extrawurst“

Grundsatz: An Bord sind alle gleich – jeder hat Anspruch auf die Möglichkeiten, die das Schiff bietet.

Beispiel: Tolles Wetter, laue Nächte. Die gesamte Crew möchte gern draußen schlafen. Du hast deine Partnerin mit an Bord, die einen der beiden Cockpitplätze dauerhaft für sich selbst beansprucht.

Lösungsmöglichkeit:

Auch für deine Partnerin gibt es keine Sonderrechte. Du bittest sie „unter 4 Augen“ sich den anderen Crewmitgliedern anzupassen und den Liegeplatz in der kommenden Nacht für jemand Anderes frei zu machen. Wenn alle rotieren, kommt jeder zweimal in den Genuss, draußen schlafen zu können.

 

Alkohol

Grundsatz: Alkohol sollte während des Törns gar nicht – und danach nur in Maßen konsumiert werden – so dass weder Crew noch Schiff gefährdet werden und sich die Crew weiterhin rücksichtsvoll untereinander verhält.

Du als Skipper trinkst während des Törns generell keinen Alkohol und abends nur so viel, dass Du trotzdem noch einsatzbereit bist (, um zum Beispiel das Schiff verholen zu können).

Beispiel: Die ganze Gruppe trinkt gern Alkohol – ein Gast allerdings besonders viel. Dieser zertritt im betrunkenen Zustand eine leere Bierdose an Deck.

Lösungsmöglichkeit:

Du sagst ihm höflich „unter vier Augen“, dass die Yacht dadurch beschädigt werden könne und er bei einem verursachten Schaden dafür haftbar gemacht werden kann.

Sollte er sein Verhalten trotzdem wiederholen – so erklärst du der gesamten Crew (z.B. beim Abendessen), dass alle gemeinsam für Schäden an der Yacht haften. In diesem Fall nennst du aber (noch) keinen (möglichen) Verursacher.

Das Ziel dabei: ALLE sollen gleichermaßen achtgeben…

 

Desinteresse eines Gastes

Grundsatz: Alle Gäste an Bord „müssen“ mitarbeiten – es handelt sich um einen Mitsegeltörn, bei dem jeder Einzelne gebraucht wird.

Beispiel: Bei der Sicherheitseinweisung zum Beginn des Törns merkst Du, dass ein Gast kein Interesse hat, sich damit auseinander zu setzen. Er geht anscheinend davon aus, dass er nur „besegelt“ wird – und er ein passiver Gast sein kann.

Lösungsmöglichkeit:

Du erklärst allen nochmal das Prinzip unseres Törnkonzepts („Mitsegeln“). Während des Törns soll jeder einmal (im Rahmen seiner Möglichkeiten) alles gemacht haben.

Insbesondere bei der Sicherheitseinweisung müssen alle aufmerksam sein – schließlich könnte im Falle eines Falles jede Hilfe erforderlich sein. Daher beziehst Du immer alle mit ein erklärst der gesamten Crew alles Wichtige an Bord.